Gastronome und Künstler, lasst uns am 21.12.2020 gemeinsam still stehen

„Wir müssen die Stimme sein, die gespürt wird, für unseren Licht- und TonTechniker, kleinen Lieferanten, den MiniJobber, den Roadie. Denn Take away und Livestream lässt zu viele Berliner_innen in diesem Lockdown-light den Ernst der Lage vergessen. Denkt nach, was euch wichtiger ist: Die illegale Party, das vermeintliche Freiheitsgefühl beim Ignorieren von Maßnahmen, oder die Rettung des Kulturstandorts Berlin

Berlin .. Party- und Kulturhauptstadt, was ist mit dir los?

Lockdown-light im zweiten Monat, Berlin feiert weiter, plant Urlaube, konsumiert und profitiert von der Flexibilität und dem Erfindungsreichtum der Betroffenen.
Die Zahlen steigen. Die Clubszene, die Gastronomie und die Bühnen bleiben geschlossen .. manche verbiegen sich, werden zum Imbiss, stärken Lieferdienste, füllen soziale Medien mit Content, singen, spielen, streamen ohne Publikum und halten sich gerade über Wasser.
Aber wie lange noch?
Zu viele MitBürger führen ihr konsumgesteuertes, egozentriertes Verhalten weiter und lassen andere dafür die Konsequenzen tragen.
Wo bleibt die Solidarität des Berliners gegenüber der Gastronomie und Kultur? Sind die Gemüter mit Lockdown-light, Take away, delivery, livestream und, ab und zu, dem Kick des „Illegalem“ zufrieden?

Was, wenn die Insolvenzen beginnen und 50% der Clubs, Gastro und Bühnen verschwinden? Was ist Berlin dann? Ein grösseres Bonn?!

Oder sind wir doch nicht „systemrelevant“ ? … halt doch „wer nichts wird, wird Wirt“ und „hättste mal was Ordentliches gelernt!“ .. ganz sicher nicht!

die Kunst muss weiter gehen … denn ohne Kunst gibt es keine Kultur und ohne Kultur gibt es keine Identität und ohne Identität keine Werte!

Was macht diese fehlende Solidarität und Verantwortung mit uns Gastgebern und Künstlern?
Künstler und Gastgeber haben eines gemeinsam, die Passion für das, was sie tun. Kaum einer von uns beginnt damit, um sich ein gesichertes Einkommen zu erwirtschaften, und der Einsatz dafür ist meist intensiver als für einen „normalen“ Job. Umso härter, dass wir, scheinbar wirkungslos, diese Zwangspause auferlegt bekommen haben.
Was für ein frustrierend demoralisierender Gedanke, mit möglicherweise katastrophalen Folgen, als Künstler oder Gastgeber das Gefühl des Überflüssigen, des schwarzen Peters mit sich herumzutragen.
#AlarmstufeRot und die dehoga kämpfen für Gastronomie und Kultur, zur finanziellen Rettung eben jener, aufgrund der beschlossenen Maßnahmen. Doch auch diese Rettungsbemühungen werden, wenn die Eigenverantwortung der Bürger ausbleibt und jegliche Maßnahmen dadurch ad absurdum geführt werden, irgendwann ausgereizt sein.

Wir müssen ein Zeichen setzen, zu mehr Solidarität und Eigenverantwortung aufrufen, denn wir tragen die Last, das „light“ dieses Lockdown auf unseren Schultern.

Zu viele von uns werden, demoralisiert oder finanziell ausgelaugt auf der Strecke bleiben.
„Brot und Spiele“ war das Mittel in Rom, um das Volk ruhig zu halten und von Missständen abzulenken.

Wir sind „Brot und Spiele“!

Lasst uns am 21.12.2020 ab 12 Uhr still stehen

für einen Tag kein Brot und keine Spiele.. kein Delivery, keinen Stream, kein Take away, keine Strassenmusik, kein Video on Demand, Radiosender senden ohne Musik, auf dass auch der Letzte mitbekommt, dass wir ohne Solidarität und Eigenverantwortung nicht durch diese Krise kommen und Berlin ohne uns nicht mehr Berlin wäre.

WIR SIND STILL FÜR BERLIN

#StilleFürBerlin

Bis dahin Sei nicht still. Sei dabei und unterstütze uns, auch wenn Du kein Künstler oder Gastronom bist. Sprich darüber, hinterlasse einen Kommentar, teile es auf Deinen sozialen Kanälen oder sag es Deiner LieblingsBar, Deinem LieblingsSender oder Deiner Stadt ..

 

–  Marc Alexey | 06.12.2020