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Flickstick – Modern Jazz

12. Oktober 2014 @ 20:30

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flickstick_terzomondo

Flickstick, das Quintett, dem Birgitta Flick und Lisa Stick ihren Namen und einen großen Teil ihrer kompositorischen Kreativität leihen, ist ein Musterbeispiel einer Band: Erst traf man sich, zufällig, Erasmus sei Dank. Stockholm 2008. Zwei junge Frauen aus verschiedenen Regionen Deutschlands: die damals 23 Jahre alte Birgitta Flick, die expressive Saxofonistin aus Berlin, die gerne die Hitze des Zusammenspiels aufnimmt und mit subtilen Überblaseffekten den ein oder anderen Scheit nachlegt und auf der anderen Seite die noch zwei Jahre jüngere Posaunistin Lisa Stick aus Hamburg, die mit kühler Eleganz die Bögen der melodischen Linien umreißt und mit ihrem feinen Ton Klötze zum Schmelzen bringt. An der „Kungliga Musikhögskolan“ treffen sie auf den finnischen Gitarristen Aleksi Ranta aus Oulu und Helsinki, einen sehr flexiblen Klangfarbenmischer, sowie auf ein Bass- Schlagzeug-Gespann straight out of Stockholm, das die ganze Breite ihrer musikalischen Neigungen mit großer Leichtigkeit in einen untergründigen Swing verwandelt: den Kontrabassisten Max Thornberg und den Schlagzeuger Christian Augustin, der mittlerweile überwiegend in Oslo, der Hauptstadt des nordeuropäischen Jazz, lebt. Funken flogen, aus einer Begegnung wurde kontinuierliche Zusammenarbeit. Weiterhin kommen die fünf immer wieder zusammen, proben, treten auf, fungieren als Geheimtipp in den Clubs und auf den großen Festivals zwischen Hamburg, Berlin und Stockholm.

Hymn, das Debütalbum des Quintetts, füllt den Anspruch mit Klang: Als Komponistinnen und Stifterinnen der formalen Vorgaben, die als Anlass für das gemeinsame Spiel dienen, leisten Lisa Stick und Birgitta Flick Erstaunliches. Ihre Kompositionen vermessen ein breites Feld zwischen Tradition und Aufbruch, Expressivität und Introspektion, Individuum und Kollektiv, sie jonglieren mit wechselnden Perspektiven und flexiblen harmonischen Fixpunkten. Gleichzeitig achten sie darauf, den formalen Rahmen so offen zu halten, dass er der im gemeinsamen Spiel entstehenden Musik nicht in die Quere kommt. Reibung und die Prozesswärme des gemeinsamen Wachsens sind hier so deutlich zu spüren wie die emotionalen Tiefen zwischen Freude und Wucht, Feinsinn und Melancholie, die sich in dieser Musik einkapseln. Flickstick: diese Band ist eine Band.
(Text: Stefan Hentz)

Lisa Stick – tb
Birgitta Flick – ts
Aleksi Ranta – git
Max Thornberg – b
Christian Augustin – dr

Eine Band ist eine Band ist eine Chance, ganz besonders für Jazzmusiker.
Ein Kompass, sie hilft, den richtigen Kurs zu halten. Ein Schutzraum wachsender Vertrautheit, der allen Beteiligten die Gelegenheit bietet, neben dem Handwerkszeug auch die Nähesinne zu schärfen, die kommunikativen Fähigkeiten, die den Unterschied zwischen Leistungssport und Musik ausmachen. Im Kontinuum der Geschichte einer Band rücken die Musiker immer dichter zusammen, bis sie die Ideen der Partner und die Wege, die sie einschlagen, direkt erfassen und in Echtzeit aufeinander reagieren. In der Band steht der Zusammenklang über dem einzelnen Ton, der Ausdruck über der technischen Fertigkeit, das Wir über dem Ich. Bands, deren Gruppenklang mehr ist als die Summe der Individuellen Stimmen, waren seit jeher ein prägendes Moment der Jazzgeschichte.

 

„(…)Fast andächtig, feierlich, choralartig wirkt zuweilen das Unisono-Zusammenspiel der Bläserinnen, das dann im Zusammenspiel mit den anderen immer wieder von groovenden und in ganz freie strebenden Partien überlagert wird. Folklore liegt darin, nordisches Liedgut, das allerdings nur fragmentarisch auflodert. Das Erzählerische, Gefällige verwandelt sich in andersartige, auch herbere, dunklere Leitgedanken und Sounds, geht über in emanzipierte Improvisationen. In diesen musikalischen, wie in verschiedenes Licht getauchten Landschaften greifen die Musikerinnen zwar auch ihr thematisches Material auf, verweben es jedoch charaktervoll in individuell gestaltete, teils atonal wirkende und bis zum Klangchaos gesteigerte Motivik. Kontrastreich ist ihr Spiel, knallhart akzentuiert und virtuos ornamentiert einerseits, sanft vibrierend, schmeichelnd, schnurrend, flüsternd andererseits.(…)“
Antje Amoneit, Landeszeitung Lüneburg 11.11.13

„Hier rundete sich das Bild von jungen deutschen Jazzmusikerinnen ab, die das Potenzial dazu besitzen, den Jazz der kommenden Jahre zu formen und zu prägen.“
Ulfert Goeman, Echo, www.echo-online.de, 11.2.14

„Der Modern Jazz von Flickstick changiert souverän zwischen den Welten: Die afroamerikanische Musikkultur hallt zwar als Echo nach, doch eine spezifisch als europäisch zu identifizierende Improvisationsmusik mit ihren multistilistischen Ausdrucksformen steht im Vordergrund.“
Martin Laurentius, Jazzthing Juni-August 2014

www.flickstickband.com

Details

Datum:
12. Oktober 2014
Zeit:
20:30
Eintritt:
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

Galerie Terzo
Grolmanstraße 28
Berlin, 10623 Deutschland
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Telefon
0308815261